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Sanierung eines MFH zum EnerPHit-Haus

In der Östlichen Altstadt der Hansestadt Rostock, direkt an der Kirche St. Nikolai, wurde 1935, fünf Jahre nachdem der vormalige Speicher von 1750 abgebrannt war, auf dem verbliebenen mittelalterlichen Keller und dem Rest des Erdgeschosses ein neues Mehrfamilienhaus mit Bauhaus-Attributen errichtet. Der Architekt Walter Paul Butzek hat das Mehrfamilienhaus mit dem nordöstlichen Nachbarhaus als Doppelhaushälfte in monolithischer Bauweise geplant. Der Bauherr und Planer Dipl.-Ing. Lutz Grohmann entwickelte mit seinem Büro 2013 ein umfassendes Modernisierungskonzept mit den Schwerpunkten Energieeinsparung nach EnerPHit Kriterien, Ökologie und Denkmalschutz.

Das Gebäude wurde von 9 Wohneinheiten auf 6 Wohneinheiten reduziert, damit ein großzügiges Wohnen für Familien mit Kindern in der Altstadt stattfinden kann. Alle Wohneinheiten befinden sich in der thermischen Gebäudehülle. Diese verläuft von der Unterkante Kellergeschossdecke bis zum ausgebauten Dachgeschoss.Die Sanierungsmaßnahmen umfassten neben der Trockenlegung des Kellergeschosses auch die Fassaden- und Dachsanierung sowie die Erneuerung der Fenster und Türen. Das Gebäude ist Bestandteil des Denkmalbereiches östliche Altstadt. So war es wichtig, dass das straßenseitige Erscheinungsbild nicht wesentlich verändert wird. Da denkmalpflegerische und energetische Maßnahmen im ersten Blick unvereinbar erschienen, war eine detaillierte Abstimmung über die Straßenansicht notwendig.

Für ein hochenergieeffizientes Gebäude müssen Wärmebrücken ausgeschlossen werden. Folglich war ein WDVS mit luftdichter Untergrundbehandlung die beste Möglichkeit, gerade im Deckenbalkenbereich, Wärmebrücken zu vermeiden. Für den Fassadenbereich wurde Mineralwolle von 10cm straßen- und 14cm hofseitig ausgeführt. Die Utlucht, der „Ausguck“, ein erkerartiger Vorbau des Erdgeschosses, erhielt eine Innendämmung, da ein klarer Fassadenübergang zur Nachbarutlucht vom Denkmalamt gefordert war. Die Fassadenöffnungen blieben aus denkmalpflegerischen Gründen bestehen. Hier bestand die Auflage, dass Fenster und Türen aus Holz mit Holzwetterschenkel eingebaut werden. Demgemäß wurden passivhauszertifizierte Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit gedämmten Holzprofilen eingesetzt. In der Utlucht wurden die Kastenfensterfelder aufgearbeitet und weitere 3-fach verglaste Holzfenster eingebaut. Die Dachkonstruktion konnte wegen Schäden und zu geringer Dimensionierung der alten Sparren, nicht bestehen bleiben. Für den oberen Abschluss der thermischen Hülle wurden 8/24cm Sparren ausgedämmt und eine 5cm Untersparrendämmung angebracht. Die Kellerdecke wurde unter der preußischen Kappendecke mit 10cm Steinwolle gedämmt.

Neben den Dämmmaßnahmen ist die Wärmeversorgung ein wesentlicher Bestandteil. Hierzu wurden eine zentrale Belüftungsanlage mit WRG und eine Fernwärmestation realisiert. Das Gebäude erzielt einen Heizwärmebedarf von 4€/m²a. Vor der Ausführung erfolgte eine Feinabstimmung mit dem Passivhausinstitut.

Das Mehrfamilienhaus ist das erste und derzeit einzige EnerPHit-Haus in Mecklenburg-Vorpommern.

 

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